Eine Ohrenqualle, gefunden an der dänischen Nordseeküste.
Ungewöhnlich dachte ich, an der Nordsee gibt es auch Ohrenquallen? Bei uns an der Ostsee gibt es sie im Sommer in Massen, im Wasser wie am Ufer. Gerade jetzt im Juli/August ist bei uns ihre Hochsaison.
Ich kenne sie gut aus meiner Kindheit am Strand. Als Kinder haben wir damit gespielt, uns mit ihnen beworfen. Ach, waren wir gemein. Uns hat es Spaß gemacht, an die armen Quallen haben wir dabei nicht gedacht. Auch heute noch sehe ich viele Kinder am Strand mit ihnen spielen.
Für uns als Kinder gab es nur eine Regel, Finger weg von bunten Feuerquallen. Die durchsichtigen wie auf diesem Foto sind die harmlosen Quallen. Man kann sie anfassen, ohne davon Hautrötungen zu bekommen.
Dennoch gehört auch die Ohrenqualle zur Gruppe der Nesselquallen, sowie zur Untergruppe der Schirmquallen. Das bedeutet also, auch Ohrenquallen haben unangenehme Nesseln. Doch nur bei sehr empfindlicher Haut kann es zu einer leichten Verbrennung aufgrund der Nesselkapseln beim Menschen kommen.
Ohrenquallen findet man an Nord- und Ostsee. Die Ohrenqualle wird bis zu 30 cm groß im Umfang. Die vier rosafarbenen Ringe sind die Geschlechtsorgane, beim Weibchen rosa, beim Männchen weiß bis braun. An der Unterseite hat die Ohrenqualle vier klebrige Mundarme, mit denen sie kleine Krebse, Plankton oder Wasserflöhe fängt. Die Schwimmbewegung der Ohrenqualle besteht aus dem Zusammenziehen ihres Schirm und stoßartigen Loslassen, so dass sie schräg nach oben gleiten. Daraufhin lassen sie sich wieder nach unten sinken, um sich erneut nach oben abzustoßen. Oft aber treiben sie einfach mit der Strömung. Für den Badegast im Sommer heißt es dann, wenn der Wind von See kommt, Quallenalarm. Das erklärt womöglich auch, warum im Hochsommer so fürchterlich viele Quallen am Uferrand liegen.