Als der Hase bei mir klingelte – Tierbegegnungen mit Hasen

Ich treffe öfters auf Meister Langohr, wenn ich in der Natur unterwegs bin. Vor allem aber begegnet er mir fast jedes Mal wenn ich in Dänemark bin. Ich sehe ihn in den Dünen, vorm Ferienhaus am Gras knabbern, am Strand, auf Feldern…
Die drei kleinen Geschichten, die ich hier erzählen möchte, spielen alle in Dänemark.
Zuerst also zu dem Teil, der meinem Artikel seinen Namen gab:

Geschichte eins: Als der Hase bei mir klingelte.
Als der Hase bei mir klingelte, war es ca. 2.00 Uhr morgens. Ich hörte die Türklingel unseres Ferienhauses, mitten in der Nacht. Das hatte ich bestimmt nur geträumt. Verschlafen, aber doch neugierig, ging ich zum Fenster und schaute in die Dunkelheit hinaus. Und was sahen da meine Augen? Ein großer Hase rannte da wie ein Windhund auf der Strasse vor unserem Haus entlang. Ein faszinierender Anblick. Wahrlich, dieser Hase hatte bei mir geklingelt.

Geschichte zwei: Der Hase, der  beinahe in mich rannte.
Wir hatten gerade ein anderes Ferienhaus für unseren Urlaub bezogen. Ich stand vor dem Eingang und blickte begutachtend durch die Gegend, um mich an dem neuen Ort zu orientieren. Da raste plötzlich wie aus dem Nichts etwas auf mich zu. Etwas riesen großes. Das musste ein herrenloser Hund sein, der verzweifelt sein Zuhause sucht. Das Tier kam immer näher, und direkt auf mich zu. Es machte keine Anstalten anzuhalten oder abzubiegen. Es rannte, nein raste auf mich los. Mist, das war kein Hund, das war ein Hase. Ein Rennhase. Ich verstehe jetzt die Geschichte vom Hasen und Igel. Was aber tun? Als das Tier nur knapp etwas über einem Meter vor mir immer noch sein Tempo hielt, sprach ich es an. Sagte sowas, wie „Hey, du darfst doch nicht in mich hineinrennen.“ Da stoppte der Hase abrupt und erstarrte. Liebevoll sagte ich dem Tier, dass es vor mir keine Angst zu haben braucht, dass ich nur nicht möchte, das es in mich hineinläuft. Ich erklärte ihm, dass ich jetzt für eine Weile hier wohnen würde und schlug vor, dass wir Freunde werden. Solange ich sprach, starrte der Hase mir direkt in die Augen. Als ich still wurde, wandte er sich schnell ab und lief davon, jetzt allerdings in einem gemäßigteren Tempo. Ich war schockiert und gerührt zugleich von dieser Begegnung.

Geschichte drei: Der Hase, der uns nach Hause führte.
Wir kehren abends in der Dämmerung mit dem Auto zu unserem Ferienhaus, wieder ein komplett anderes an einem völlig anderen Ort, zurück, als uns ein Hase vor den Wagen läuft. Erschrocken wechselt der Hase die Richtung und läuft direkt vor uns den Schotterweg entlang. Wir folgen in Schritttempo, denn wir wollen das hübsche Tier natürlich nicht überfahren. Genau vor unserem Ferienhaus, biegt der Hase auf unser Grundstück ab und läuft über den Rasen. Er hält noch einmal an, guckt zu uns herüber, bevor er aufs nächste Grundstück davon läuft. Der Hase führte uns doch tatsächlich nach Hause, zu unserem Ferienhaus. Wie wundervoll. Ich kann euch sagen, ich war sowas von gerührt von diesem Erlebnis.

Hasen sind meine Freunde. Und etwas in mir glaubt, dass da noch mehr sein könnte. Verschiedene alte Kulturen haben Namen für solche Begegnungen. Krafttiere, tierische Begleiter, familiars, spirit guides, …