Rezension – Magic Girls, Der verhängnisvolle Fluch von Marliese Arold

Rezension – Magic Girls, Der verhängnisvolle Fluch von Marliese Arold

Marliese Arold
Magic Girls, Der verhängnisvolle Fluch. Band 1
Verlag: arsEdition
ISBN: 978-3-7607-2823-0
Erschienen: Dezember 2008
Seiten: 176
Preis: 9,95 Euro
Empfohlenes Alter: ab 10 Jahre

Inhalt:
Elena ist 13 Jahre alt. Sie und ihre Freundin Miranda sind Hexen. Leon, Elenas Vater, hat ein böser Fluch getroffen, er wurde ich einen Leguan verwandelt. Denn Leon wird angeklagt, schwarze Magie angewendet zu haben. Nun ist die Famile entehrt und verarmt. Um wieder zu Ansehen zu gelangen, geht die Familie für fünf Jahre ins Hexil, d.h. in die Menschenwelt. Miranda kommt auch mit. Hier wollen die Hexen Forschungen über die Menschen betreiben. Um nicht aufzufallen, dürfen sie keine Magie benutzen. Dabei kommen sie in so manchen Schlamassel. Elena und Miranda befreunden sich bald mit ihren Klassenkameradinnen Jana und Nele. Doch wie lange können sie ihr Geheimnis vor ihnen noch wahren?

Autorin:
Marliese Arold wurde 1958 in Erlenbach am Main geboren. Sie hat bisher über 180 Kinder- und Jugendbücher geschrieben. Da gibt es neben den Magic Girls die Atlantis-Reihe, Romane über Magersucht und Ecstasy, die Gespensterpark-Reihe, den Soko-Ponyhof, die Oskar-Serie, Gänsehautgeschichten, Delfingeschichten, und vieles mehr.
Magic Girls, Band 1 ist mein erstes Buch, dass ich von der Autorin lese.

Cover und Aufmachung:
Von dem Cover und überhaupt der gesamten Aufmachung des Buches bin ich begeistert. Die Optik ist toll. Das Buch sieht in der Farbzusammenstellung, dem Samtaufdruck und dem funkelnden Stein in der Mitte einfach edel aus. Das mystische Auge verspricht, dass es in dieser Geschichte geheimnisvoll werden wird. Die Schnörkel an den Ecken des Covers wirken unheimlich und zugleich ansprechend. Man hat den Eindruck mit diesem Buch etwas wertvolles in der Hand zu halten.
Die Seiten sind ebenfalls wie das Cover mit diesen Schnörkel-Schlangenlinien verziert, nur diesmal nicht in schwarz sondern in pink. Zudem fängt jedes Kapitel mit einer farbigen Doppelseite in pink an. Teilweise sind die Seiten noch zusätzlich mit einem Bilddruck verziert. Da gibt es Fledermäuse, einen Hexenhut, eine Ratte, einen Leguan, eine Kristallkugel, eine Katze… Dann sind da noch Kästen mit Zaubersprüchen und Rezepte und jede Menge Zusatzinfo. Das alles macht nicht nur Spaß, es macht das Buch auch zu etwas besonderen.

Erzählstil:
Die 176 Seiten teilen sich in 9 Kapitel ein, die sich schnell und fließend lesen lassen. Zudem machen die bebilderten Seiten und die zusätzlichen Texte mit Zaubersprüchen und mehr einfach Spaß. Die Sprache ist schlicht und für Kinder gut verständlich. Meine Altersempfehlung für dieses Buch vergebe ich von 8 – 13 Jahre.
Die Titel der Kapitel sind lustig und einfallsreich. Es sind abgewandelte Sprüche, wie zum Beispiel: „Wem das Zaubern soll gedeihn, der muss bei guter Laune sein“.
Die Geschichte wird in der dritten Person erzählt, meist aus der Sicht von Elena, der Protagonistin. Oft kommt für einen Abschnitt noch eine zweite Perspektive dazu, die von Jana. Dadurch hat der Leser die Möglichkeit die Story aus unterschiedlichen Sichtweisen zu verfolgen, zum einem aus der Sicht der Hexen und zum anderen aus der Sicht der Menschen. Da wir Leser ja auch Menschen sind, liegt uns Janas Erleben nahe, viel spannender ist jedoch das Fremde. Und so anders scheinen Hexen ja auch gar nicht zu sein. Man kann sich problemlos in Elena einfühlen. Elenas Familie betreibt Forschung über die Gebräuche der Menschen. Bei uns Lesern ist es genau umgekehrt. Wir sind wie Jana und Nele. Wir möchten etwas über Hexen erfahren.
Herrlich amüsant ist es zu lesen, wie schwer es den Hexen in der Menschenwelt fällt und wie wenig sie mit für uns alltäglichen Dingen klarkommen, wie Lichtschalter, Fernsehen, Autos, Computer, Handy, Bekleidung (Hüte), Essen kochen…

Charaktere:
Die Hexenfamilie ist mir sofort ans Herz gewachsen. Jana und Nele stand ich anfangs noch etwas skeptisch gegenüber.
Elena, die Protagonistin, ist ein 13-jähriges Mädchen, die mit ihrer Schwester Daphne (15) und ihrem Bruder Rufus (4), ihrer Mutter, ihrer Oma, ihrem Vater, den Leguan und ihrer besten Freundin Miranda in einer Traumvilla für die nächsten fünf Jahre unter den Menschen wohnt. Elena mag man gleich. Sie ist ein zurückhaltenes Mädchen, eher eine Einzelgängerin, und muss ganz schön unter den Lästerreien ihrer Mitschüler in der Hexenschule leiden. Die Verwandlung ihres Vaters hat sie sehr mitgenommen und sie kümmert sich rührend um den Leguan. Aus Frust isst sie dann auch schon mal Schokolade, was ich von mir selber kenne und daher sehr sympathisch finde. In der Menschenwelt wird Elena dann aber tapferer, nicht zuletzt durch die Unterstützung ihrer Freundinnen.
Ihre Schwester Daphne ist da ganz anders. Sie wirkt erst einmal unsympathisch, ist trotzig und egoistisch, bekommt schnell Wutanfälle und liebt es, sich in Szene zu setzen. Da finde ich Elena doch netter.
Rufus, der kleine Bruder ist süß und vertrauenswürdig.
Jolanda, Elenas Mutter, ist mollig, depressiv und kommt so gar nicht damit klar, dass ihr Mann nun ein Leguan ist. Bei Mona, ihrer Mutter kann sie sich nicht durchsetzten und läßt sich von ihr manipulieren.
Mona, Elenas Großmutter ist dominant und tyrannisch, aber dennoch mag ich sie und ihre temperamentvolle, lebenslustige Art. Sie ist so, wie man sich eine Hexe vorstellt. Sie ist selbstbewußt, schlagfertig, herablassend, auffällig gekleidet, alles in lila, macht beim rauchen Rauchzeichen… Mona zu verfolgen macht Spaß.
Jana ist mir einen Tick lieber als Nele. Sie ist unglücklich in Tom verliebt und traut sich nicht ihn anzusprechen. Wer kennt das nicht? Jana ist schüchtern und hat schreckliche Angst sich zu blamieren. Und Jana hasst Sport, auch da hat sie meine Sympathie.  Nele ist da anders. Sie liebt Sport, sie ist hartnäckig und setzt auch ihren Willen durch.

Meinung:
Die Geschichte kommt anfangs etwas schwer in Gange. Die Autorin geht sehr ins Detail, das kann schnell langweilig werden. Auch finde ich die Story ein wenig handlungsarm. Nun gut, man bewegt sich auch nur auf 176 Seiten. Für eine Altersgruppe von 8 – 13 Jahre ist das durchaus ok. Für erwachsene Leser mag das Buch ein wenig anspruchslos erscheinen. Im Mittelpunkt des Geschehens steht hier eher der Alltag als das Abenteuer, ein etwas anderer Alltag allerdings. Kinder werden mit dieser Geschichte nicht überfordert. Sie können ihren Spaß haben, ohne sich fürchten zu müssen.
Die Gestaltung des Buches, das Cover, sowie die einzelnen Seiten, finde ich toll. Die Figuren sind sympathisch. Der ironische Schreibstil gefällt mir. Ich mag es, wie für uns alltägliche Dinge auf die Schippe genommen werden. Bei Monas Aufzeichnungen zur Menschenkleidung mußte ich sehr schmunzeln. Wer hätte nicht gerne einen stimmungsaufhellenden Herxenhut, der auch noch Musik spielt? Wo bitte gibt es sowas zu kaufen? Ich würde dann auch noch den Schlankheitszauber dazunehmen. Hexerei kann doch sehr praktisch sein.
Es wird schnell klar, dass es sich hier um eine Serie handelt. Das Ende ist offen, das Abenteuer nicht abgeschlossen.Viele Fragen bleiben ungeklärt: Was ist das für ein Amulett, dass Elena gefunden hat? Was hat ihr Vater wirklich getan? Wie geht es mit Jana und Tom weiter? Wie verhält sich Gregor, Daphnes Freund? …

Fazit:
Eine kurze und amüsante Geschichte über eine liebenswerte Hexenfamilie und ihre Schwierigkeiten, sich bei uns Menschen einzuleben. Leicht und schnell zu lesen. Wundervolle Aufmachung des Buches.

4 von 5 Sterne

Vielen Dank an arsEdition für dieses Rezensionsexemplar!

6 Gedanken zu „Rezension – Magic Girls, Der verhängnisvolle Fluch von Marliese Arold

  1. @Angie:
    Oh, das freut mich! :freu:
    Wie alt ist denn Deine Tochter? ???

    Ich liebe ja auch Hexenbücher!!!

  2. alsooo ich bin schon mit dem ersten Buch fertig und ich finde es ist echt cool und interessant !!! Und beim zweiten buch bin ich auch schon fast fertig.

  3. Ich lese den 3. Band und es ist so toll! Ich würde mich auch freuen wenn es bald eine page gibt in der man die zaubersprüche nachlesen kann! :love:

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