Rezension – Der magische Zirkel. Die Ankunft von Lisa J. Smith

Rezension – Der magische Zirkel. Die Ankunft von Lisa J. Smith

Lisa J. Smith
Der magische Zirkel – Die Ankunft

Verlag: cbt
Taschenbuch
Preis: 8,95 Euro
Erschienen: August 2010
Seiten: 256
ISBN: 978-3570306604
Empfohlenes Alter: 12 – 15 Jahre

Inhalt:
Am Ende ihrer Sommerferien überschlagen sich für Cassie die Ereignisse. Sie begegnet einem geheimnisvollen Fremden, wenige Minuten nur, doch so intensiv, dass sie ihr Herz an ihn verliert. Dann muss sie Hals über Kopf zu ihrer Großmutter nach New Salem ziehen. Cassies Leben ändert sich mit diesem Umzug, denn in New Salem gibt es Hexen…

Meinung:
Lisa J. Smith ist eine amerikanische Jugendbuchautorin. Sie schrieb unter anderen die erfolgreiche Serie „The Vampire Diaries“. Aus der Reihe „The Secret Circle“ sind bis jetzt fünf Bände erschienen, von denen die ersten drei bereits ins Deutsche übersetzt wurden. Bei „Die Ankunft“ handelt es sich um Band 1.
Der Schreibstil dieses Buches ist flüssig, spannend und unterhaltsam. Die Geschichte fängt sofort mitreißend an, so dass man unbedingt weiter lesen möchte. Die Cliffhanger am Ende eines jeden Kapitels sorgen dafür, dass man das Buch erst wieder aus der Hand legt, wenn man es durchgelesen hat. Das muss ich wirklich loben. Das Buch liest sich ganz leicht und zügig. Nur etwas mehr Tiefgang hätte ich mir an einigen Stellen schon gewünscht.
Das Haus der Großmutter zum Beispiel interessiert mich sehr. Es wäre schön, wenn es detaillierter beschrieben wäre. Die Großmutter kommt leider auch nur am Rande vor, was ich sehr schade finde. Auch bin ich neugierig auf die Geschichte der Mutter, die zu kurz angeschnitten wird. Ich wünschte, dass Buch wäre dicker und auf Personen-, Gebäude- sowie Naturbeschreibungen würde mehr eingegangen. In dem Stil, wie die Geschichte erzählt wird, könnte ich nämlich gut noch stundenlang weiterlesen.
New Salem spricht mich als Insel-Ort sehr an. Schön ist die Lage von Cassies Haus auf den Klippen über dem Ozean. Toll ist auch der Name der Strasse, in der Cassie wohnt, die Crowhaven Road. Der kurze Rückblick auf die Geschichte von Salem und New-Salem mit der Hexenverfolgung von 1962 ist interessant.
Zu den Charakteren: Cassie ist ein Mädchen mit wenig Selbstvertrauen. Ich finde es schade, dass sie sich so wenig traut und so unsicher ist, obgleich ihre Schüchternheit sie auch wiederum sympathisch macht. In New Salem kommt Cassie in die 11. Klasse. Dort leidet sie fürchterlich unter einen tyrannischen Clique, die ihr den Schulalltag zur Hölle macht. Doch zu dieser Clique gehört nicht nur die dominante und intrigante Faye, sondern auch die gutmütige Diana. Beide Charaktere finde ich überzogen dargestellt und etwas zu vereinfacht in gut und böse aufgeteilt. Auch geht es mir schnell auf die Nerven, mit welcher Naivität Cassie von nun an Diana anbetet. Ihre Liebesschwüre für den Fremden sind gleichermaßen schwierig auszuhalten. Ich hatte bis zum Ende des Buches einige Schwierigkeiten mit ihr warm zu werden. Ihr Handeln ist oft übertrieben. Die Heldin dieser Geschichte hätte ich mir tapferer gewünscht. Beim Lesen warte ich die ganze Zeit hoffnungsvoll, dass Cassie ihre eigene innere Stärke endlich entdecken mag. Nur wenig Charaktere können mich in ihren Bann ziehen. Mit Cassie fühle ich mich, auch wenn sie anstregend ist, verbündet, da sie die Protagonistin ist. Diana ist nett, aber zu glatt. Mir gefällt da mehr ihre Freundin Laurel, die Kräuter sammelt und daraus Heiltees zubereitet. Und ich mag Cassies Oma. Irgendwie finde ich auch Suzan sympathisch, auch wenn sie zu den Bösen gehört. Die Sache mit Adam läßt sich leider erahnen. Sein plötzlicher Gefühlsausbruch am Ende kommt mir jedoch unglaubwürdig vor.
Schade ist, dass der größte Teil der Geschichte in der Schule spielt. Die eigentlichen Hexen und der Hexenzirkel geben sich erst in der zweiten Hälfte des Buches zu erkennen. Zwischen den rasanten Beginn und der Mitte des Buches gibt es einen kleinen Hänger. Die Schul-Episode ist etwas handlungsarm und beschäftigt sich größteneils damit, Cassie als Opfer zu zeigen. Spannend ist dann im 10. Kapitel (von 16) der plötzliche und unerwartete Mord an einer Schülerin, der dann aber erst im zweiten Band wieder aufgenommen werden soll. Leider auch erfährt Cassie erst ziemlich spät, dass sie selbst eine Hexe ist, obgleich der Leser es bereits seit Anfang an ahnt. Das ist das komische an dieser Story, der Leser weiß die ganze Zeit viel mehr als die Protagonistin selbst.
Die Geschichte ist in ihrer Gesamtheit betrachtet mehr eine schüchterne Mädchengeschichte, als ein aufregender Hexenroman. Mir kommen die Hexen hier etwas zu kurz. Ab Kapitel 11 werden sie erst zum Thema. Das nenne ich mal eine lange Einführung.
Dennoch, weil es flüssig geschrieben ist und es sich so gut lesen läßt, vergebe ich für dieses Buch 4 von 5 Sternen. Mit dieser Geschichte kann man kurzweilig seinen Spaß haben. Ich will jetzt auch unbedingt wissen, wie es weitergeht und freue mich schon auf die Folgebände.

Fazit:
Eine leichte, unterhaltsame und zum Teil auch spannende Mädchengeschichte über Einsamkeit, Neuanfang, Schule, die große Liebe, Magie und die eigene Stärke. Der eigentliche Fantasy-Charakter kommt dabei leider etwas zu kurz.

4 von 5 Sterne

4 Gedanken zu „Rezension – Der magische Zirkel. Die Ankunft von Lisa J. Smith

  1. Wir zwei (14 und 15 Jahre) finden das Buch echt super!
    Besonders zweiter und dritter Band sind echt empfehlenswert, da wird es noch spannender ;)
    Vor allem die Geschichte zwischen Adam und Cassie fasziniert uns in allen Teilen :)

    es lohnt sich auf alle Fälle die Bücher zu lesen, am besten ist der Schluss des dritten Bandes.

  2. @Zweierlei:
    Genauso sehe ich das auch! 8)
    Der 2. und 3. Band ist ultra spannend und richtig toll.
    Diese Trilogie gehört von nun an zu meinen Lieblingsbüchern. :)

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