Von Schmetterlingen und Menschen

Von Schmetterlingen und Menschen

Im vierten Jahrhundert v. Chr. lebte ein Mensch mit Namen Zhuangzi. Er schlief ein. Er hatte einen Traum. Und in seinem Traum war er ein Schmetterling. Er konnte fliegen. Er flatterte über die Sträucher und das Gras und die Blumen. Er war eins mit dem Wind. Der Wind war eins mit ihm. Er vergaß, dass er jemals ein Mensch gewesen war. Er kannte nur sein Leben als Schmetterling.

Dann erwachte er. Er merkte, dass er ein Mensch war. Ich bin ein Mensch und war nur im Traum ein Schmetterling, sagte er. Aber eine innere Stimme sagte Nein. Du bist ein Schmetterling. Du träumst, du wärest ein Mensch.

Am nächsten Abend ging der Mensch Zhuangsi zu Bett. Er fühlte, wie er in ein Leben als der Schmetterling Zhuangsi zurückkehrte. Aber fing er nun an zu träumen? Oder begann er zu erwachen?

(aus: Der Feng Shui Detektiv, Nury Vittachi)

3 Gedanken zu „Von Schmetterlingen und Menschen

  1. Wer kennt nicht diesen kostbaren Moment am frühen Morgen beim Aufwachen, an dem man nicht weiß, wer man ist? An dem man nicht einmal weiß, dass man überhaupt jemand ist?

    Doch dann kommt die Erinnerung und plötzlich glaubt man wieder zu wissen, wer man ist.

    Weiß ein Baby, wer oder was es ist?

    Es ist einfach.

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