Durchsuchen nach
Category: Buddhistisches Gedankengut

Ansichtssache

Ansichtssache

Hier eine weitere kleine buddhistische Geschichte. So schräg, wie wahr… . Oh, ich mag diese alten Geschichten!

„Es war einmal ein König, der lebte in seinem Schloß, von wo er sein ganzes Land überblickte. Der König war sehr beliebt bei seinem Volk. Jeden Tag brachten ihm die Leute aus der Stadt schöne Geschenke, und der Geburtstag des Königs wurde im ganzen Land gefeiert. Die Leute liebten den König, denn er war weise und gerecht.
Eines Tages geschah ein Unglück. Alle Brunnen im Lande wurden vergiftet, und alle – Mann, Frau und Kind – wurden verrückt. Nur der König, der auf seinem Berg einen eigenen Brunnen besaß, blieb verschont.
Bald danach fingen die verrückten Leute im ganzen Land an zu tuscheln: `Wie seltsam ist doch unser König. Er ist überhaupt nicht mehr weise, er ist gar nicht mehr gerecht.´
Manche behaupteten sogar, der König sei verrückt geworden. Vorbei war es mit seiner Beliebtheit, und niemand brachte ihm mehr Geschenke. Natürlich feierte auch niemand mehr seinen Geburtstag.
Der einsame König, hoch droben auf seinem Berg, blieb ganz allein. Er langweilte sich, darum beschloß er eines Tages, von seinem Berg herabzusteigen und in die Stadt zu gehen. Es war furchtbar heiß an diesem Tag, darum trank der König einen tüchtigen Schluck aus dem Brunnen am Marktplatz.
An diesem Abend feierte die ganze Stadt ein großes Fest. `Unser geliebter König hat endlich seinen Verstand wiedergefunden´, jubelten die Leute.“

(Dan Millman, Der Pfad des friedvollen Kriegers)

Irreführende Wahrnehmung

Irreführende Wahrnehmung

„Ein Mann ruderte an einem sehr nebligen Morgen sein Boot stromaufwärts. Plötzlich sah er ein anderes Boot stromabwärts kommen, das keine Anstalten machte auszuweichen. Es kam ihm genau entgegen. Er rief: `Vorsicht! Vorsicht!´, aber das Boot fuhr genau in seins hinein, das fast sank. Der Mann war außer sich und begann die andere Person anzuschrein, ihr gehörig die Meinung zu sagen. Aber als er genau hinschaute, sah er, daß in dem anderen Boot überhaupt niemand war. Es stellte sich heraus, daß das Boot sich gelöst hatte und stromabwärts trieb. All sein Ärger schwand, und er lachte und lachte.“

(Thich Nhat Hahn: Innerer Friede – Äußerer Friede)

Weiterlesen Weiterlesen