Von Hasen, Eiern und Göttinnen

Von Hasen, Eiern und Göttinnen

Ostara (1901) by Johannes Gehrts. Created in 1884, judging by the signature. Published in 1901.

Ich möchte euch eine kleine Geschichte erzählen:

An einem sehr kalten Tag am Ende des Winters fand die Frühlingsgöttin Eostre einen kleinen Vogel, der so fürchterlich fror, dass er schon fast selbst zu Eis geworden war. Eostre hob den Vogel vorsichtig auf und wärmte ihn in ihren Händen, blies ihre warme Atemluft auf ihn, doch nichts half. Der Vogel schien dies extrem kalte Wetter nicht überleben zu können. Ergriffen vom Leid des Kleinen verwandelte sie ihn in einen Hasen. Und siehe da, der Hase erwachte zu neuem Leben. Putzmunter sprang er vergnügt um die Göttin herum, lief dann kreuz und quer über Wiesen und Täler, durch Wälder und Fluren und genoss seine neugewonnende Lebenskraft. Doch mit der Zeit ließ seine Freude nach. Der Hase begann sein Leben als Vogel zu vermissen. Schwer seufzend wandte er sich an die Göttin und klagte ihr sein Leid. Die Göttin des Frühling besaß ein großes Herz für all ihre Geschöpfte und hörte mitfühlend die Worte des traurigen Hasens. „Nun gut,“ sagte sie daraufhin, „etwas sollst du von deinem Leben als Vogel behalten dürfen. Ich werde dir die Fähigkeit Eier zu legen zurückgeben, jedoch nur für einen Tag im Jahr.“ Und so kam es, dass ein Hase zu Beginn des Frühlings Eier legte…

Diesen Text habe ich, weil ich die Geschichte so schön fand, frei übersetzt nach einer Vorlage aus dem Video-Blog zum Thema Ostara – How to Celebrate von Hearthwitch, Quelle: blogs.loc.gov. Ihre Geschichte zu Ostara hat mir so gut gefallen, dass ich sie für euch hier auf meinem Blog nacherzählen möchte.

Dies ist eine kleine Geschichte zu Ostern, die auf ihre ganz eigene Weise erklärt wieso der Osterhase Ostereier legt.
Jene Geschichte ist eine von vielen Abwandlungen der Geschichten um die germanische Frühlingsgöttin Ostara/Eostre, die einen Bezug der Göttin zu unserem heutigen Osterfest aufbaut.
Die Exitenz der Göttin Ostara ist jedoch äußerst umstritten und laut Wikipedia nicht nachweisbar.
Aber muss man denn Geschichten überhaupt beweisen können? Sind Geschichten nicht deshalb so schön, weil es eben Geschichten sind, in denen einfach alles möglich ist?

2 Gedanken zu „Von Hasen, Eiern und Göttinnen

  1. danke für die schöne Geschichte :-)
    Nein – man muss Geschichten nicht beweisen können – man muss sich nur darauf einlassen können :-))
    Ich wünsche dir und deinen Lieben schöne Ostertage. Alles Liebe von Heidi-Trollspecht

  2. Ich danke dir, liebe Heidi, und wünsche auch dir wunderschöne Ostern! :flower:
    Ich freue mich, dass dir diese kleine Geschichte gefällt.
    Liebe Grüße!

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