Baumkunde: Die Birke, Betula

Baumkunde: Die Birke, Betula

  Берёзовая роща - panoramio
(Bild: Александр Попрыгин, CC BY 3.0, via Wikimedia Commons)

Es gibt bis zu 100 Birken-Arten. Am bekanntesten und in unserer Region am häufigsten vorkommend ist die Betula pendula, die Hänge-Birke, auch Weißbirke genannt.
Auch die Moor-Birke ist bei uns verbreitet. Man findet sie vor allem, wie der Name schon sagt, in Mooren und in Bruchwäldern mit feuchten Böden, teilweise auch im Gebirge. Ihre Rinde wird erst mit dem Alter weiß, vorher ist sie rötlich bis braun. Auch unterscheidet sie sich darin, dass ihre Äste nicht herabhängen.

Ich beschränke mich in meinem Bericht auf die Hänge-Birke.
Diese Birke zählt zu den schnellwüchsigen Bäumen. Sie kann eine Höhe von bis zu 25 m erreichen und 150 Jahre alt werden. Typisch für die Hänge-Birke, so sagt auch bereits der Name, sind ihre herunterhängenden, elastischen Zweige. Ich finde, darin ähnelt sie der Weide. Auffallend ist ihr leuchtend weißer schmaler Stamm, warum sie auch Weißbirke genannt wird.
Ihre Krone ist spitzkegelig.
Die Birke kann gut an feuchten Plätzen stehen, denn sie entzieht dem Boden eine Menge an Wasser. Die Birke ist recht anpassungsfähig, was ihren Standort angeht, allerdings braucht sie sehr viel Licht.

Die Rinde ist übrigens durch ihren starken Teergehalt wasserabweisend. Sie löst sich mit der Zeit in schmalen horizontalen Streifen ab und rollt sich dabei teilweise auf.  Wird die Birke älter, entstehen auch schwarze Risse mit grauen Borken zwischen der glatten weißen Rinde.
Wie die Weide ist auch dieser Baum im Wind sehr biegsam und tanzt gerne mit seinen Zweigen auch bei stärkeren Stürmen. In dieser Biegsamkeit liegt die Stärke der Hänge-Birke. Aber auch das weitverzweigte Wurzelwerk unterhalb der Erde gibt diesem Baum festen Halt.

Die Blätter haben eine dreieckige Form mit gezackten Rändern.
Im März und April blüht die Hänge-Birke, wobei zwei Wochen in der Mitte des Aprils die Hauptblütenzeit ist. Für viele Allergiker mit Heuschnupfen (50%) ist der hohe Ausstoß von Pollen eine Qual.
Es befinden sich männliche und weibliche Blüten an den Zweigen in Form von langen Kätzchen. Die weiblichen Kätzchen sind grün und stehen aufrecht, die männlichen sind braun und hängen. Ausserdem treten die männlichen Blüten in Gruppen auf und sind auffallend lang.
Die Früchte der Birke sind längliche dünne Zapfen. Die Reifezeit ist von August bis September. Die Früchte sind beflügelt und verbreiten sich mit dem Wind.

Heilwirkung:
Aus den jungen Blättern und Knospen kann man einen Tee zubereiten. Dieser hilft vor allem bei Blasen- und Nierenproblemen.
Der Tee wirkt harntreibend und entschlackend.
Auch als antiseptische Mundspülung läßt sich der Tee nutzen.
Eine Inhalation über heißem Wasserdampf, mit einer Hand voll Blätter, hilft bei verstopfer Nase und Husten.
Der Birkensaft wird gegen Rheuma und Gicht verwendet. Er ist vor allem blutreinigend.
Auch zur Pflege der Kopfhaut kann der Saft eingesetzt werden.
Die Birkenrinde kann als fiebersenkendes Mittel angewendet werden. Ebenso bei Hautkrankheiten.
Das Öl der Rinde hält Insekten fern.

Räuchern:
Man kann die Birkenrinde, die Blätter und das Holz räuchern.
Der frische, waldige Birkenduft bringt Leichtigkeit und wirkt energetisierend. Zudem vertreibt er Negativität. Die Birke gehört nämlich zu den Schutzkräutern.
Birkenräucherungen werden oft angewendet bei Themen, wie Neubeginn, Veränderung, Loslassen und Reinigung.

Ogham / Das keltische Baum-Alphabet:
Beithe
Bedeutung: Neuanfang, neue Möglichkeiten, Reinigung, Loslassen von negativen Einflüssen, Vertrauen, Lebendigkeit, Stärke.
Die Birke steht ganz am Anfang des Baum-Aphabets, auf dem ersten Platz.
Mit dieser Position setzt die Birke einen Zyklus in Gange, indem sie selbstlos den anderen zum Wachstum verhilft. In der Natur macht sich dies bemerkbar, wenn die umliegenden Bäume höher wachsen als die Birke selbst. Durch den Lichtmangel stirbt der Birkenstamm ab, die Blätter fallen zu Boden und geben durch ihre Nährstoffe, den anderen Bäumen herum viel Kraft und Stärke für deren Wachstum. Das ist dann sozusagen die selbstaufopfernde Rolle der Birke in der Natur.

Runen:
Die Birken-Rune heißt Berkana.
Sie steht für Selbstfürsorge, Empathie, Rücksicht, Respekt, soziales Verhalten und Achtsamkeit.
Ausserdem geht es um neue Ideen, die man jetzt hegen und pflegen sollte. Nur dann kann es zum Wachstum kommen, der unter Berkanas Schutz steht.

Sonstiges:
Die Birke wird Freya, Venus, aber auch Brighid zugeordnet.
Ihre Farben sind Rosa und Blaugrün.
In alter Zeit gab sie Schutz vor Dämonen und Blitzschlag.
Mit ihr wird Fröhlichkeit und Licht, sowie das Frühjahr assoziiert.

6 Gedanken zu „Baumkunde: Die Birke, Betula

  1. Liebe Abraxandria,
    einen schönen Post hast Du zusammengestellt. Wenn man sich mit der Natur ausführlich beschäftigt, kann man wirklich immer wieder eine Menge interessanter Dinge sehen und auch erfahren.
    Liebe Grüße
    Jutta

  2. Liebe Jutta,
    Ich finde es so faszinierend, mich mit der Natur zu beschäftigen. :) Je genauer man hinguckt, desto mehr entdeckt man auch…
    Und diese Entfremdung schwindet. Man fühlt sich wieder eingebunden. Das ist ein schönes Gefühl, ein Teil von allem zu sein.
    Und es macht glücklich und zufrieden.
    Liebe Grüße, Abraxandria

  3. Ist zum Glück nicht so lange, wie die Birke blüht, zumindest ihre Hauptblüte.
    In der Zeit weiche ich den Birken auch lieber aus. Ich habe ja auch Heuschnupfen.
    Aber ab Mai dann kann ich mich wieder an diesem hübschen Baum erfreuen.
    Ist halt generell doof mit der Allergie. Aber davon lass ich mir nix vermiesen.

  4. Danke für die ausführlichen Informationen. Da habe ich viel Neues erfahren.
    Mir gefallen Birken sehr gut. Bei uns gibt es einen Spazierweg mit einer Birkenalle. Das freue ich mich dann jedesmal wenn ich dort entlang laufe.
    Lieber Gruß von Heidi-Trollspecht

  5. Bitte Bitte! :flower: Gerne doch!
    Es freut mich, wenn Dir mein Beitrag gefällt und Du damit was anfangen kannst. Schön! :)
    Ich mag Birken auch sehr gerne. Ihre Zweige tanzen so lustig im Wind und ihre Blätter rauschen dann dabei so schön. Und die weißen Stämme leuchten herrlich und sehen einfach freundlich aus.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

:cheerleader: :O :flower: :dance: :cat: more »