Lavendelansucht aus Saatgut

Lavendelansucht aus Saatgut

Lavendel selbst aussäen, geht das überhaupt?
Ja das geht, allerdings braucht man dafür einiges an Geduld. Und man sollte nicht gleich ein Lavendelfeld im selben Jahr erwarten.

Lavendel ist ein Lichtkeimer. Das bedeutet, man zieht ihn in kleinen Töpfen auf der Fensterbank vor. Die Saat wird lose auf spezielle Anzuchterde gestreut und gut feucht gehalten. Nach ca. 2 Wochen beginnen die ersten der winzigen Saatkörner zu keimen. Wenn sich zwei Blättchen gebildet haben, kann man die einzelnen Pflanzen trennen und sie einzelnd nach draußen pflanzen. Allerdings sollte es draußen bereits warm sein und auch nachts nicht mehr zu kalt. Zum einpflanzen benutzt man die gleiche Anzuchterde wie bei der Aussaat. Diese Erde zeichnet sich durch besondere Nährstoffarmut aus. Dieser Faktor ist wichtig, damit die Triebe stark und widerstandsfähig werden können. Vorsicht beim einpflanzen, denn die Triebe sind sehr zart und brechen leicht ab.

Der selbstgezogene Lavendel braucht eine lange Vorbereitungsphase. Er wächst nur sehr langsam. Gemächlich bildet er ein Blättchen nach dem anderen. Das dauert Wochen. Allerdings ist dies interessant zu beobachten. Man kann jede Wachstumphase genau mitbekommen.
Wichtig ist ein Standort, wo die Pflanzen genug Licht bekommen. Lavendel mag es sonnig. Der Boden darf gerne trocken sein, auch gerne sandig.
Und dann heißt es jeden Tag: Geduld, Geduld. Es macht Spaß, dem Lavendel wortwörtlich beim wachsen zusehen zu können.
Erstaunlicherweise wächst sein Kollege aus der Gärtnerei, der beim Kauf bereits eine respektable Größe besaß, um so einiges schneller, sozusagen auf Highspeed. Ob der Lavendel aus dem Handel extra so gezüchtig wurde, dass er schnell wächst?

Auffällig ist auch, dass die Blätter viel runder sind als bei meinem Exemplar aus der Gärtnerei. Der ist so schlank.
Nun gibt es ja viele Arten von Lavendel, vielleicht sind die ründlichen Blätter auch eine Besonderheit.
Auf dem Saattütchen steht die Bezeichnung Lavandula angustifolia. Das bedeutet: echter Lavendel, nach Wikipedia auch schmalblättriger Lavendel. Nun, vielleicht sind ja nur die ersten Blätter rund und die späteren werden dann schmaler. Ich werde weiterhin meinen Beobachtungsposten wahren und aufmerksam die Entwicklungen verfolgen…
Die Abbildung auf der Verpackung zeigt die durchschnittlichen Lavendelblüten. Nach Angabe, sollen die Pflanzen eine Wuchshöhe von 30-60 cm erreichen und sind mehrjährig.

Dieses Aussatt-Experiment hat mir Mut gemacht, vor Lichtkeimern die eine spezielle Anzucht brauchen nicht mehr zurückzuschrecken. Nächstes Jahr werde ich auch andere Kräuter und Blumen ausprobieren. Etwas enttäuschend war anfangs allerdings, dass nur einige der Samen gekeimt sind. Insgesamt habe ich 6 Pflanzen herausbekommen. Ich kenne es ja, dass nach der Aussaat oft nicht alles keimt. Für mich war die Menge so genau richtig. Mehr Pflanzen könnte ich auch schlecht unterbringen.

4 Gedanken zu „Lavendelansucht aus Saatgut

  1. Das ist echt interessant, was Du hier schreibst. Ich habe mich auch schon mit dem Gedanken getragen, verschiedene Kräuter selbst auszusähen. Allerdings hat auch mich bisher die Menge an Pflanzen, die man dann eventuell hat, davon abgehalten.
    Außerdem macht es wirklich Spaß, das alles zu beobachten.
    Ich finde auch, jetzt auf dem Balkon ist das alles viel präsenter. Im Garten früher ist vieles doch untergegangen.

    Liebe Grüße
    Jutta

  2. Freut mich, dass Du was mit meinem Artikel anfangen kannst. :)
    Ich bin ja generell etwas zurückhaltend was Aussaat angeht. Da ist bei mir schon einiges schief gegangen, also nicht aufgegangen. Ich kaufe mir lieber meine Kräuter in der Gärtnerei. Dennoch war ich neugierig, ob es vielleicht klappen könnte, selbst welche hochzuziehen.
    Und gerade in der Pandemie hatte ich keine große Lust in die Gärtnerei zu fahren. Also habe ich mal ein Experiment gewagt. Und bin damit bis jetzt sehr zufrieden.
    Es ist ja wirklich interessant die Pflanzen von klein auf an zu beobachten wie sie allmählich wachsen.
    Mit der Anzahl der Pflanzen bin ich auch sehr zufrieden. Es war gar nicht so viel. Ich hatte auch schon gedacht, ich müßte die Hälfte davon verschenken.
    Aber in den Tütchen ist zum einen nicht so viel drin und zum anderen geht nicht alles auf. So kommt man auf einen guten Durchschnitt.
    Ich kann Dir nur empfehlen, es selbst auch einmal auszuprobieren. ;)
    Ja, Du hast recht, auf dem Balkon ist es viel übersichtlicher als im Garten. Da kann man mehr auf die einzelnen Töpfe Acht geben. Anders als im Beet.
    Ich wünsche Dir weiterhin viel Spaß auf Deinem wunderbaren Naschbalkon und natürlich beim Gärtnern! :hearts:

  3. Ich hatte auch mal Lavendel ausgesäät, der wurde aber nichts. Ist schon ein Weilchen her, daher weiß ich nicht, ob da überhaupt was keimte. Aber wenn, dann wurde der auch irgendwie mickrig und wuchs dann nicht so recht. Der blüht ja auch erst im Folgejahr, da braucht man echt Geduld. Die Blattform kommt mir durchaus bekannt vor :)

    Ich wünsche dir viel Erfolg beim Hochziehen und hoffentlich ein hübsches Blühergebnis!

  4. Ich danke Dir, liebe Claudy! :hearts:
    Es macht mir Spaß dem kleinen Lavendel beim wachsen zuzuschauen. Ich übe mich in Geduld, lach. Nächstes Jahr muss ich ihn dann wohl umtopfen, in größere Töpfen und einzelnd. Noch ist er ja am wachsen und darf sich sein Gelände noch teilen.
    Dieses Jahr wird er wohl auch nicht besonders groß werden. Und an Blüten wage ich noch gar nicht zu denken, so winzig und zart wie er noch ist.
    Macht aber Spaß das ganze. Ich bin so stolz, dass ich aus der Saat was herausbekommen habe. Hatte schon gedacht, das wird kompliziert.
    Daher verstehe ich gut, dass es bei Dir schwierig war. Tut mir leid, dass es nicht klappte!
    Vielleicht beim nächsten Versuch! :)
    Immer wieder probieren…

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