Ausmisten

Ausmisten

Ausmisten ist toll, ausmisten tut gut und befreit, nur fällt mir ausmisten auch ausgesprochen schwer.
Hinterher bin ich froh, aber das anpacken und loslassen will geübt sein. Ich gebe zu, ich gehöre eher zu den Sammlern. Ich umgebe mich gerne mit schönen Dingen. Sie machen die Wohnung erst persönlich und gemütlich. Doch, wer schon mal umgezogen ist, weiß, wieviel man so in den Jahren ansammelt und wünscht sich, dass ein paar weniger Kisten zusammen kommen würden. Also tut man gut dran, statt einen neuen Schrank oder Regal, Kommode… zu kaufen, erst einmal seine Sachen zu überprüfen, was man eigentlich noch braucht und wirklich behalten möchte.

Ich finde, es geht am einfachsten, wenn man mit dem Kleiderschrank anfängt. Dann das Bücherregal. Dazu kommt, dass man sich nicht überlegen muss, wohin mit dem aussortierten Zeugs. Denn für Bücher gibt es überall öffentliche Bücherregale, für Kleidung gibt es Sozialkaufhäuser oder zur Not auch den Altkleiderkontainer.
Schwierig wird es bei Deko und Dingen, die in Schubladen oder Kisten vor sich hinschlummern. Und ganz schlimm sind Unterlagen…
Aber fangen wir einfach an!
Dabei taucht immer wieder die nervige Frage auf, was ist denn, wenn ich das irgendwann noch brauche? Da gibt es so eine schöne Regel: Alles was ich ein Jahr lang nicht brauchte, werde ich auch in Zukunft nicht brauchen. Leider wirkt dies auf mich nicht sehr überzeugend. Was wäre denn wenn…? ist meine quälende Frage.

Mit einem kleinem Trick gelingt es mir trotz aller Widerstände doch noch auszumisten. Diesen Tip hatte ich mal auf dem Blog von Karo Kafka gelesen. Jeden Tag ein Teil ausmisten! Karo hatte es damals ein Jahr lang gemacht und im Blog festgehalten.
Nur eine Sache! Das sollte doch machbar sein. Und tatsächlich, es löst meine Blockade.
An dieser Stelle nochmal einen lieben Dank an Karo!

Also, liebe LeserInnen! Nur Mut und ran an den Speck! Wenn man sich erstmal überwunden hat, ist es gar nicht mehr so schwer. Dann wird es zur Routine und macht sogar Spaß. Wichtig ist, sich nicht unter Druck zu setzen.

Ich habe bereits aussortiert:
(Auch Kleinigkeiten zählen! Ich bin mit dem angefangen, was mir am einfachsten fiel.)
Abgelaufende Medikamente, Silvesterhut, Bücher, Nagellack, kaputte Rassel, Bastelsachen, Kerzenständer, Klamotten, Stifte, kaputte Licherkette, Knautschbälle, …

Meine Kerzensammlung brenne ich jetzt einfach auf. Der Herbst ist dafür ja genau die richtige Zeit. Was meine Wollreste angeht, so verhäkelt ich gerade eine Menge davon an meiner Häkeldecke. Farben, die ich allerdings nicht mehr mag, sind bereits ausgemistet.

Es läuft.

4 Gedanken zu „Ausmisten

  1. Viel Erfolg auch weiter mit der Taktik, finde ich eine sehr interessante Herangehensweise! Auch wenn sie für mich eher nichts ist ;) Ich hasse es, wenn so etwas zu lange dauert und verliere die Lust dran zu bleiben. Ich will Ergebnisse..
    Ich finde es einfach immer sehr befreiend, wenn ich ausgemistet habe und alles wieder schön und ordentlich ist.

    Es dauert zwar immer ein Weilchen, bis ich anpacke alles zu sortieren, dafür habe ich richtig Spaß, wenn ich dabei bin. Einen freien Tag ausgucken, laute Musik anmachen und dann ran an den Kram. Im Frühjahr haben wir auf die Art unseren Kleiderschrank ausgemistet, im Laufe des Jahres sind Bücher und DVDs gefolgt und eben diverser Kleinkram. Ein bisschen was steht noch an, wenn es nach mir geht, aber ich bin schon froh in diesem Jahr einiges geschafft zu haben.
    Wenn ich mich wirklich nicht durchringen kann, mich von etwas zu trennen, obwohl es sinnvoll erscheint, verpacke ich die Sachen und stelle sie in den Keller. Ich weiß, aufschieben ist nicht Sinn der Sache… aber was ich bis zum nächsten ausmisten nicht wieder hervorgeholt habe kommt entgültig weg. Oft habe ich bis dahin völlig vergessen, dass ich es noch habe und dann weiß ich, dass ich gut darauf verzichten kann.

  2. Ich bin seit Anfang des Jahres auch fleißig am Ausmisten. Ein festes System oder eine Routine habe ich allerdings nicht. Immer, wenn ich etwas Zeit habe, nehme ich eine „Baustelle“ in Angriff: Kleiderschrank, Küchenkram, Bücherregal, Deko, Kellerkisten, Unterlagen usw. Es gibt so viel zu tun! Und dann ist da noch der ganze digitale Ballast wie dreifache Datensicherungen, nicht mehr genutzte Accounts und Dateien. Es ist wirklich befreiend, weniger unnötigen Kram zu haben. Gleichzeitig habe ich mein Konsumverhalten verändert: Gekauft wird nur noch, was wirklich benötigt wird und dann am besten Second hand bzw. fair, nachhaltig und möglichst plastikfrei. Das spart außerdem eine Menge Geld. :-)

    Der Altkleidercontainer ist leider keine gute Idee: Die Sachen werden meistens nach Afrika verschifft und dort verkauft. Es ist ein riesen Geschäft mit hohen CO2-Emissionen und macht die lokale Wirtschaft kaputt. Besser ist es, gut erhaltene Kleidung zu verschenken (Freunde und Bekannte), zu tauschen (Kleidertauschpartys), zu verkaufen oder zu spenden (Sozialkaufhäuser).

  3. @Aniday:
    Danke Dir! Ja, ich komme langsam voran… langsam aber stetig. ;)
    In dieser Woche sind die Bücher dran… Ich lese eins und dann kommt es auf dem Stapel soll weg zum nächsten Bücherschrank. So komme ich auch gleich mal wieder mehr zum lesen. :)
    Ich kann gut verstehen, dass meine Methode nicht für jeden was ist. Es fühlt sich etwsa zäh an. Aber man bekommt auch Routine. Das Aussortieren wird normal und weniger lästig und gehört zum Alltag. :)
    Ich musste so schmunzel, als ich Deine Worte las. Kann Dich gut verstehen. Und es stimmt, es ist hinterher immer wunderbar befreiend.
    Das mit dem in den Keller stellen kenne ich auch, klappt bei mir aber nicht so gut. Ich schau dann doch wieder in die Kisten rein und kann mich nur schwer trennen. *lach* :D
    Mein Respekt, dass Du das an einem Tag schaffst! Das finde ich echt ne Leistung! Musik an und mit Spaß dabei! Toll! Ich gehöre leider zu denen, die sich beim ausmisten eher quälen… Aber was solls. Was weg ist ist weg. Erfolg gibt es dennoch.
    Liebe Grüße! ;) Und auch Dir frohes Ausmisten!

  4. @Windmeer:
    Yeah! :) Finde ich toll, dass Du auch am ausmisten bist!
    Du hast recht, diginal kommt auch immer sehr viel Krams zusammen. Allein die ganzen Mails!
    Und hinterher ist man froh, aufgeräumt zu haben und fühlt sich befreiter!
    Finde ich gut, dass Du da am Ball bleibst. :)
    Was den Altkleiderkontainer angeht, stimmt das leider. Ich mache das auch nur zur Not. Meist spende ich an Sozialkaufhäuser.
    Wünsche auch Dir weiterhin frohes Ausmisten! :cat:

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