Eternit-Blumenkästen zerbrochen – Was tun?

Eternit-Blumenkästen zerbrochen – Was tun?

Meine lieben BlogleserInnen, ich bräuchte mal euren Rat.

Uns sind zwei Eternit-Blumenkästen umgekippt und dabei in der Mitte zerbrochen. Zum Glück ist das draussen und nicht drinnen passiert. Wir beide standen unmittelbar dabei und haben sie auch angefasst und weggetragen, mit Körperkontakt, da sie schwer zu tragen waren.

Das Problem ist nun, dass diese Eternit-Blumenkästen Asbest enthalten und damit krebserregend sind. Wenn diese zerbrechen, wird Asbest freigesetzt, das man mit der Luft einatmet.

– Meine Frage ist nun, was können wir jetzt noch tun?
– Haftet der Asbest an unseren Kleidungsstücken? Reicht es, wenn wir diese in die Waschmaschine stecken? Können wir diese auch mit anderen Sachen zusammen waschen oder lieber getrennt?
– Haben wir Asbest bereits in der Wohnung verteilt, weil wir unsere Sachen nicht gleich ausgezogen haben?
– Wie weit mag es gestreut haben? Was ist mit der Umgebung, wo sie umgefallen sind?
– An welche Fachberater kann man sich mit diesem Problem wenden?

Es wäre ganz lieb, wenn ihr irgendwelche Tipps oder Ratschläge für mich hättet. Ich weiß nämlich gerade nicht wirklich, wie ich mich verhalten soll. Panik oder alles halb so wild?

 

Nachtrag:
Ich habe zu dem Thema auch noch einmal ein bißchen im Internet recherchiert. Aber so richtig schlau bin ich daraus nicht geworden. Das Thema Blumenkästen wird halt nur am Rand erwähnt. Es geht in den Artikeln hauptsächlich um Renovierungsarbeiten.

Meine Quellen:

  • http://www.test.de/Asbest-Die-versteckte-Gefahr-1269112-1268957/
    „Das größte Risiko, an Asbestose und Lungenkrebs zu erkranken, haben Arbeiter, die beruflich ohne ausreichenden Schutz hohen Belastungen ausgesetzt waren (zum Beispiel weil sie oft beim Flexen von Asbestzement mitten in einer Wolke standen). Die im häuslichen Bereich auftretenden Belastungen sind vergleichs­weise gering.“
  • https://www.krebsinformationsdienst.de/vorbeugung/risiken/asbest.php#inhalt12
    „Wie hoch das individuelle Risiko ist, hängt zum einen davon ab, ob ein Werk- oder Baustoff überhaupt Fasern freisetzt. So genannter fest gebundener Asbestzement, wie er beispielsweise für Dächer oder Fassadenverkleidungen viel verwendet wurde, kann relativ harmlos bleiben, solange er nicht bearbeitet wird oder deutlich sichtbar verwittert. Als besonders gefährlich gilt dagegen schwach gebundener Spritzasbest, wie er zur Isolation und als Brandschutz eingesetzt wurde. Auch Asbesttextilien, Dichtungen und Schnüre, Asbestplatten in Elektrogeräten oder Fußbodendämmungen, etwa unter PVC-Böden, können leicht Fasern freisetzen.“
    „Um eine Gefahr besser einzuschätzen und eine mögliche Abhilfe zu klären, müssen im privaten Bereich auf jeden Fall Fachleute herangezogen werden. Erste Ansprechpartner sind die Bau- und/oder Umweltbehörden am Wohnort.“
  • http://umweltinstitut.org/fragen–antworten/asbest/asbest-41.html
    „Staubfreisetzung und damit Gefahr besteht bei Bruch – bei unabsichtlichem, wie z.B. beim Fußballspiel vor der Hausfassade – und bei den verschiedenen Arbeiten: Hochdruckreinigen, Bohren, Sägen, Schleifen oder bei unsachgemäßem Entfernen.“
    „Am besten klären Sie vorher bei der Gemeinde, wo Sie die Blumenkästen abgeben können. Meist ist es der Bauhof oder Wertstoffhof. Der Blumenkasten wird dann befeuchtet und ohne ihn zu Beschädigen staubdicht verpackt (großer Müllbeutel).“
  • http://www.umweltbundesamt.de/themen/gesundheit/umwelteinfluesse-auf-den-menschen/chemische-stoffe/asbest#textpart-7
    „Wie oben erwähnt, würden eventuelle gesundheitliche Folgen nicht sofort erkennbar werden, sondern – wenn überhaupt – mit einer langen Latenzzeit. Im Umgang mit Asbestprodukten ist generell Vorsicht angeraten, allerdings ist auch Panik zu vermeiden. Einmalige geringe private oder häusliche Belastungen sind nicht mit hohen und ständig wiederkehrenden beruflichen Belastungen gleich zu setzen. Das dadurch bedingte Erkrankungsrisiko ist dementsprechend gering.“
    „Sollte sich der Verdacht bestätigen, dass über einen Zeitraum von Jahren Asbestfasern in hoher Konzentration freigesetzt und eventuell eingeatmet wurden, ist der erste Ansprechpartner der Hausarzt, der eventuell an einen Lungenfacharzt oder Spezialisten für Arbeitsmedizin überweist.“
    „Asbest im privaten Umfeld wird immer dann gefährlich, wenn Fasern freigesetzt werden und eingeatmet werden können. Dies kann bei verbauten Produkten dadurch passieren, dass sie abnutzen, im Zuge von Renovierungen entfernt werden oder besonderen Beanspruchungen ausgesetzt werden. Zu einer besonders hohen Freisetzung von Fasern kann es dann kommen, wenn asbesthaltige Bauteile bearbeitet (zum Beispiel angebohrt oder angesägt) werden, nicht sachgerecht ausgebaut oder entsorgt werden.“
  • http://www.abfallberatung.de/konzepte/asbest.pdf
    „Die Besonderheit beim Asbest ist dessen makro- und mikroskopisch faserige Struktur. Asbest liegt in feinen kristallinen Nadeln vor, die die Eigenschaft besitzen, sich der Länge nach weiter aufzuspalten. Darin ist die Gefährlichkeit des Asbests begründet, da diese dünnen Fasern und deren Bruchstücke im Bereich des nicht sichtbaren Staubes (Feinstaub) über die Atmungsorgane aufgenommen werden und so bis in das Lungengewebe vordringen können.“
  • http://komnet.nrw.de/ccnxtg/frame/ccnxtg/danz?zid=public&did=6478&lid=DE&bid=ARB&
    Bei Produkten aus Asbestzement, wie Blumenkästen, handelt es sich in der Regel um festgebundenes Asbest, welches nicht unter die Asbestrichtlinie fällt.
    Besteht der Verdacht, dass es sich um asbesthaltige Blumenkästen handelt, sollten diese vorsorglich entsorgt werden
  • http://www.hausgarten.net/gartencenter/blumenzubehoer/blumenkasten-aus-eternit.html
    „Früher, bis in die 1970 Jahre wurde Asbest zur Herstellung von Eternit verwendet. Die Gefährlichkeit von Asbest ist bekannt. Wenn man Asbestfasern einatmet, kann es zu Asbestose, Lungenkrebs oder Mesotheliom kommen, einem Krebs des Brust- und Bauchfells.  Diese alten Gefäße sind nicht ungefährlich, sie müssen sogar auf dem Sondermüll entsorgt werden. Man sollte diese Blumenkästen nicht bearbeiten, also abschrubben, anbohren, abschleifen und dergleichen. Dabei werden die gefährlichen Fasern freigesetzt. Nach 1980 hergestellte Eternitgefäße sind in der … Regel alle asbestfrei und ungefährlich. Spätestens 1991 wurde die Produktion überall auf asbestfreie Verarbeitung umgestellt.“
  • http://www.traunstein.com/wTraunstein/verwaltung/aemter/sg111/gr1113/dokumente/asbestentsorgung.pdf
    „Zu unterscheiden ist zwischen festgebundenen Asbestfasern in Zement, also etwa in Dachplatten (Welleternit), Fassadenverkleidung, in Trennwänden, Platten für Fensterbänke, Lüftungskanäle, Heizkörpernischen, Dachrinnen, Blumenkästen sowie schwachgebundenem Asbest, der bereits durch Berührung oder Erschütterung freigesetzt wird, z.B. Nachtspeicheröfen, Fußbodenbeläge, Spritzasbest, Leichtmörtelputz, Asbestpappen, Leichtbauplatten. Asbeststaub sowie asbesthaltiges Material ist geruchsfrei und mit dem bloßen Auge nicht zu erkennen.“

10 Gedanken zu „Eternit-Blumenkästen zerbrochen – Was tun?

  1. Liebe Abraxandia,

    Ich habe gerade mit meinem Vater telefoniert und der hat jahrelang auf dem Bau gearbeitet.
    Er sagt das Asbest nur gesundheitsschädlich ist wenn man damit über längeren Zeitraum in Kontakt ist.
    Also du musst dir keine Sorgen machen.
    Die Klamotten würde ich persönlich trotzdem separat bei Höchsttemperatur waschen.
    Ganz liebe Grüße,
    Kathi

  2. Astbest ist doch nur gefährlich, wenn man es einatmet oder irre ich mich da? Bringt die Reste auf jeden Fall zur Schadstoffzentrale zur Sonderentsorgung. Da kannst du sicher auch deine ganzen Fragen stellen. Würde mich interessieren, was du raus bekommst.

  3. @Kathi:
    Danke, dass Du Deinen Vater gefragt hast! Das ist sehr lieb von Dir! :flower:
    Das klingt ja schon mal beruhigend.

    Ich kann Dir übrigens leider keine Kommentare auf Deinen Blog schreiben, weil kein URL/Name anzuklicken ist. Schade!

    @Windmeer:
    Ja, aber eingeatmet haben wir es doch! Das sind kleine Faserteilchen, die man mit der Luft einatmet, wenn das Material beschädigt wird, wie z.B. bei Bruch.

  4. Aber es ist doch in zwei Hälften zerbrochen & nicht zu Staub zerfallen – die Menge macht das Gift ;)
    Ich würde auch bei der für euch zuständigen Entsorgungsstelle nachfragen. Das nimmt euch unnötige Sorgen & ihr wisst gleich wie das genau abläuft.

  5. @Liliana:
    Wenn die Kästen zerbrechen, entsteht Feinstaub, den man weder sehen noch riechen kann. Man atmen ihn aber mit der Luft ein.
    Bei der Entsorgungstelle, also bei der Sondermülldeponie nachfragen?
    Ich denke noch an Umweltamt und Gesundheitsamt.
    Mal schaun, wo ich jemanden erreiche und weiterkomme…

  6. Ok, grad mit dem Gesundheitsamt telefoniert: Die haben mich weiter an das Umweltamt verwiesen. Bloß, da ist wohl mittwochs keiner am Telefon… Ich bleibe dran und versuche es weiter. Berichte dann.

  7. oh, ich hoffe, es ist euch nichts passiert. an sowas denkt man ja gar nicht, wo das alles drin sein kann… sogar im fussbodenbelag :(

    mach dich nicht verrückt, wenn es nur ein kurzer moment war, habt ihr vielleicht nicht soviel eingeatmet.

  8. @Claudy:
    Es ist unfassbar, wo alles Asbest drin sein kann. Wan man sich da mal durch das Internet klickt, kommt man aus dem Staunen gar nicht mehr raus. Fies finde ich wirklich diesen Fussbodenbelag in Fliesenoptik!

  9. Das ist diese Auslegware, die man ca. Ende 70er/Anfang 80er in der Küche benutzt hat. Also oben PVC-Beschichtung, darunter Asbestgrundierung. Optisch sieht es aus wie Fliesen. So in Brauntönen.

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