Rezension – Der Hexenladen von Tanya Huff

Rezension – Der Hexenladen von Tanya Huff

Tanya Huff
Der Hexenladen

Verlag: Feder&Schwert
Taschenbuch
Erschienen: Auflage: 1. Auflage Juni 2012
Preis: 13,99 Euro
Seiten: 512
ISBN: 978-3867621052

Inhalt:
Unter mysteriösen Umständen erbt Allie den Hexenladen ihrer Oma in Calgary. Es ist ungeklärt ob die alte Dame wirklich verstorben ist oder nur untertaucht. Mit Unterstützung ihrer Hexenfamilie stellt sich Allie dem Kampf gegen einen Hexer und einigen Drachen und verwickelt sich in eine recht umständliche Liebesaffaire mit einem Auftragskiller…

Meine Meinung:
Das Buch war spannend und vor allem sehr unterhaltsam zu lesen. Der Schreibstil ist sehr gelungen und reißt den Leser einfach mit. Man merkt sofort, dass man es hier mit einer erfahrenen Autorin zu tun hat. Doch leider wurde ich dennoch hin und wieder enttäuscht. Denn obwohl ich auf einen urbanen Fantasieroman eingestellt war, entpuppte sich die Geschichte doch eher als ein Familienroman, an dem die Magie etwas vorbeigeschlittert war. Viel Magie gibt es in dem Buch nicht zu finden. Gezaubert wird ohne großen Aufwand, ein einfaches Aufmalen genügt. Wer viel Atmosphäre erwartet, wird enttäuscht werden. Die Figuren wirken eher normal, wenn auch charmant chaotisch. Von Hexen, wie man sie sonst so kennt, bekommt man hier wenig zu sehen. Auch das Setting entspricht eher einem alltäglichen Bild, ein schlecht frequentierter Trödelladen in einer kanadischen Großstadt.
Die Handlung empfand ich eher als schwach. Viel passiert nicht außer Beziehungswirrwarr und Dialogen. Es werden zwar immer wieder interessante Themen angerissen, aus denen man eine spannende Geschichte entwerfen könnte, die dann aber im Nichts verlaufen. Die Zusammenhänge muss sich der Leser selber zurechtbasteln, Erklärungen selber suchen. Nicht immer ist die Handlung nachvollziehbar. Oft bleibt man als Leser unwissend zurück.
Die Figuren sind vor allem sympathisch dargestellt und man fühlt sich schnell aufgenommen in dieser etwas anderen Großfamilie. Allie als Hauptfigur ist allerdings etwas blass und starr. Da gefällt mir ihre lebensfreudige und freche Schwester Charlie schon viel besser. Mit Graham, Allies Lover, kann ich so gar nichts anfagen. Den Hype um den schwulen Michael, Allies Exfreund, verstehe ich nicht. Dafür bekommt der verschrobene Kobold Joe sofort meine Sympathie. Und die Tantchen sind der Knüller, einfach liebenswert.
Die Übersetzung ist leider etwas schlampig und desöfteren habe ich mich über die vielen Fehler geärgert. Auch fiel mir bei der extrem kleinen Schrift anfangs das Lesen recht schwer.
Der intelligente und manchmal auch bissige Humor, der das Buch ausmacht, war der Grund warum ich nicht mit Lesen aufhören konnte. Trotz so vieler Mängel fühlte ich mich einfach sehr gut von der Geschichte unterhalten. Und vergebe deshalb auch 4 Sterne.

Fazit:
Ich hatte etwas anderes erwartet, mehr Fantasy.
Das Buch läßt zu viele Fragen einfach offen, schneidet Themen an, die nicht weiter verfolgt werden. Das ist schade. Zudem bleibt die Magie auf der Strecke.
Dennoch schätze ich dieses Buch sehr, denn das Lesen hat einfach großen Spaß gemacht. Die Lücken haben mich immer wieder konstruktiv herausgefordert. Ein Buch zum Mitdenken.

4 von 5 Sterne

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