Rezension – Anna und die flüsternden Stimmen von Sabine Städing

Rezension – Anna und die flüsternden Stimmen von Sabine Städing

Sabine Städing
Anna und die flüsternden Stimmen

Verlag: Bastei Lübbe (Boje)
Gebundene Ausgabe
Erschienen: August 2012
Preis: 12,99 Euro
Seiten: 256
ISBN: 978-3414821140
Empfohlenes Alter: 12 – 15 Jahre

Inhalt:
Die 15-jährige Anna verbringt mit ihren Eltern und ihren kleinen Bruder ihre Sommerferien an der Ostsee in dem kleinen Ort Qual. Diese Ferien versprechen ganz anders zu werden als erwartet. Zum einen lernt sie den attraktiven Tjark kennen und verliebt sich Hals über Kopf in ihn. Zum anderen spukt es in Qual. Sie und Tjark nehmen die Spur auf, verhandeln mit Geistern und begeben sich dabei in große Gefahr… Welches Geheimnis verbirgt die leerstehende Lungenheilanstalt?

Meine Meinung:
„Anna und die flüsternden Stimmen“ ist nach „Magnolia Steel – Hexendämmerung“ der zweite Roman von Sabine Städing. Ihr drittes Buch „Magnolia Steel – Hexenflüstern“ ist gerade erst erschienen.

Das Cover ist sehr ansprechend gestaltet und einfach wunderschön. Es verspricht eine geheimnisvolle Geschichte und trifft damit genau ins Schwarze.

Anna erzählt dem Leser ihre Geschichte in Ich-Form und nimmt ihn mit auf ein romantisches und spannendes Ferienabenteuer. Der Schreibstil ist sehr locker und unterhaltsam. Ich musste das eine oder andere mal ganz schön zwinkern. Man kommt sofort in die Handlung hinein. Schon das erste Kapitel nimmt einen gefangen, sodass man unbedingt nur noch weiter lesen will. So geht es eigentlich das ganze Buch hindurch. Die Kapitel sind kurz und man kommt schnell voran. Es ist ein Buch, dass man gut in einem Rutsch lesen kann. Manchmal jedoch hat mich der Ausdruck etwas gestört, wenn es zu umgangssprachlich wurde.

Die Geschichte hat zwei zentrale Schwerpunkte. Diese sind Romantik und Mystery. Anna lernt mit Tjark ihre erste große Liebe kennen. Sie genießt ihre Sommerferien gemeinsam mit ihm am Strand und auf dem Meer beim Segeln. Sommer, Sonne, Sand, grillen, chillen und einfach glücklich sein – so stellt man sich einen Ostseeurlaub vor. Doch so ist es nur am Tage.
Einen Kontrast dazu bildet die abenteuerliche Suche nach Geistern in den Nächten. Hier geht es nicht nur gruselig, sondern auch gefährlich zu. Ein Mord wird verübt und Anna ist immer wieder selbst in höchster Lebensgefahr. Unheimlich wird es nachts im Ferienhaus, auf dem Friedhof, im Moor und ganz besonders in der mysteriösen Heilanstalt. Dort kam vor mehr als hundert Jahren eine Krankenschwester und fünf Kinder bei einem Brand ums Leben. Die beiden Jugendlichen stürzen sich auf diesen nie aufgeklärten Fall und bringen Böses ans Tageslicht. Der leitende Arzt von damals entpumpt sich als Massenmörder. Nicht nur einmal reist Anna in die Vergangenheit und erfährt Unglaubliches…

Mit Anna kann man sich gut identifizieren. Das Mädchen läßt sich nicht so schnell kleinkriegen und gibt sich stets emanzipiert. Ihre Hobbies sind Malen, Reiten, Segeln und ein Interesse fürs Mystische. An Anna bewundere ich, wie mutig sie ist. Ich würde nie nachts allein in ein spukendes verlassenes Sanatorium gehen und einen Geist verfolgen.
Tjark hingegen habe ich bis zuletzt nicht getraut. Er gibt sich rätselhaft. Ich bin mir nicht sicher, ob er Anna wirklich mag, oder nur mit ihr zusammen ist, weil er die Geistersache so megacool findet. In seiner Clique verhält er sich ebenfalls merkwürdig. Die Treffen hinter Annas Rücken machen ihn verdächtig. Anna kommt mit seinen Freunden nicht klar und fühlt sich unter ihnen unwohl. Zudem ist sie eifersüchtig auf Charlize, die sich sichtbar an Tjark heranwirft.
Annas Eltern empfand ich als sehr angenehm. Sie sind stets freundlich, umsorgend, verständnisvoll und nicht wirklich streng. Ich mag auch Joschi, Annas kleinen nervigen Bruder. So frech wie er ist, so witzig ist er auch.
Mit Henrike, den Kindern und sogar dem Friedhofsgeist lernt man eine Menge sympathische Geister kennen.

Trotz einiger Schwachstellen ist der Autorin eine mitreißende Abenteuergeschichte gelungen. Ein oder zwei Momente fand ich etwas dünn gezeichntet. So hätte ich gerne mehr über das Medium Ranghild und ihren Tod erfahren. Die Ausflüge ins Moor fand ich nämlich besonders interessant. Auch die Rituale auf dem Friedhof hätten etwas ausgeschmückter sein dürfen. Unbesprochen bleibt die Sache mit dem geliehen Geld. Merkt Joschi seinen Verlust denn nicht? Ich hätte gedacht, da kommt noch ein Nachspiel. Die Szenen mit Tjarks Clique und Annas Eifersüchteleien hingegen hätten nach meinem Geschmack kürzer ausfallen können.
Fasziniert haben mich die Ausflugsziele der Eltern: Fehmarn, Eutin, Dänemark, Grömnitz… Ihr Ostseeurlaub ließ sich gut verfolgen und brachte mich selbst in Ostseestimmung.

Fazit:
Ein spannender Mädchenroman mit viel Romatik und Gruselmomenten. Eine Geistergeschichte in die Vergangenheit, die erschüttert. Ein Buch, das man schnell verschlingt und bei dem man sich gut unterhalten fühlt.

4 von 5 Sterne

2 Gedanken zu „Rezension – Anna und die flüsternden Stimmen von Sabine Städing

  1. @Nancy:
    Schön, dass Du mich besuchen kommst! :cat:
    Nun muss ich mal bald die Hexenbücher von ihr lesen… kicher.

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